MINDESTENS ZU ZWEIT!
Papageien sind mindestens zu zweit zu halten! Nur mit einem Papageien der gleichen Art können Papageien ihr typisches Verhalten erleben und ein gutes Leben führen. Eine Alleinhaltung ist tierschutzwidrig und nur ein absoluter Ausnahmefall.
–> https://www.bmel.de/DE/themen/tiere/tierschutz/haltung-papageien.html (externer Link)
MELDEPFLICHT
Papageien müssen durch den Halter oder die Halterin bei der zuständigen Behörde angemeldet sein.
RAUCHVERBOT
ABSOLUTES Rauchverbot in der Wohnung / im Haus. ACHTUNG, giftige Dämpfe entstehen auch durch Teflon (Bratpfanne, Backöfen) oder durch angezündete Wachskerzen.
HYGIENE
Achten Sie auf Hygiene. Waschen Sie sich die Hände vor dem Kontakt mit den Papageien. Waschen Sie das Gemüse und Obst gründlich mit mindestens lauwarmem Wasser vor Gabe an die Papageien. Reinigen Sie den Käfig, Sitzstangen und Näpfe sowie den Boden täglich. Entfernen Sie Kot täglich. Verwenden Sie nur umweltfreundliche Reinigungsmittel ohne Duftstoffe. Füttern Sie die Papageien NIEMALS aus dem Mund oder mit benutztem Besteck. Lassen Sie sie nicht „Menschenessen“ oder von Ihrem Teller, Ihrer Gabel oder Ihrem Löffel essen.
GESUNDHEIT
Gehen Sie mit Ihren Papageien regelmäßig zur vogelkundigen Tierärztin oder zum vogelkundigen Tierarzt! Papageien verstecken Ihre Krankheiten vor dem Menschen. Checkup, Allgemeinzustand, Abhorchen, ggf. Röntgen, ggf. Bluttests für Organwerte, ggf. Virentests und Nahrungsergänzungen besprechen Sie mit Ihrer Tierärztin.
Duschen Sie die Papageien vorsichtig mit einer nur dafür vorgesehenen Blumenspritze regelmäßig (nicht in die Augen sprühen!) und bieten Sie ein Gefäß als Badewanne (kühles Wasser ohne Zusätze reicht) an. Geheimtipp: Probieren Sie, ob Staubsaugergeräusche die Papageien animieren, zu baden.
VOLIERE
Mindestmaße für 2 Papageien mittlerer Größe sind: 2m Breite, 1m Tiefe, 2m Höhe. Verwenden Sie für die Einrichtung Sitzstangen von z. B. Obstbäumen oder Weiden mit einem Durchmesser, dass sich der Papageienfuß nicht schließen kann. Zusätzlich müssen Papageien außerhalb des Käfigs viel Zeit verbringen, um zu fliegen, klettern, laufen etc. zu können. Minimieren Sie Gefahrenquellen wie z. B. Kabel, Steckdosen, Zimmerpflanzen, andere Haustiere, offene Zimmertüren. KEINE verzinkten Teile.
–> Weitere Informationen zur Unterbringung
LICHT & LUFT
Im Innenbereich brauchen Papageien flimmerfreies Vogellicht. Dazu sind Lampen mit UVB-Anteil und mit Vorschaltgerät geeignet. Eine Wohnzimmerlampe reicht nicht aus und flackert zudem für das Vogelauge. Viel frische Luft ist gut. Vermeiden Sie dabei unbedingt Durchzug! Vermeiden Sie trockene Heizungsluft. Gegen Feinstaub hilft ein Luftreiniger im Raum, dieser ist oft sauber zu machen. Gegen trockene Raumluft hilft ein qualitativer Luftbefeuchter, wenn er regelmäßig genutzt wird.
ERNÄHRUNG
Täglich Trinkwasser wechseln. Viel Gemüse, wenig Obst. KEINE Erdnüsse, Schokolade, Kaffee, Fleisch/Wurst, Käse, Kekse, Chips, Salzstangen, Pommes Frites, Zucker, Avocados (tödlich!), Kohl, Alkohol, rohe Kartoffeln, Knabberstangen, Limonade
–> Futterpflanzendatenbank (externer Link)
AUFENTHALT IM FREIEN
Keinesfalls die Papageien frei mit nach draußen nehmen, z. B. auf der Schulter. Sie sind Fluchttiere und erschrecken sich schnell! KEIN Fluggeschirr anlegen. Es ist verboten, Vögel anzuketten und die Flügel zu beschneiden.
–> Papagei entflogen – und jetzt?
ROUTINE
Ein regelmäßiger Tagesablauf hilft den Papageien in der Regel, sich zu entspannen. Papageien brauchen 12 Stunden Nachtruhe und auch tagsüber Ausruhphasen.
SPARBUCH
Monatlich einen Betrag zurücklegen, der nur für die Papageien eingesetzt wird: Tierarztrechnungen, größere Anschaffungen usw.
BESCHÄFTIGUNG (BEISPIELE)
Naturäste (z. B. Weide, ungespritzte Obstbäume), saubere & ungebrauchte Papierrollen, neue Pappe (keine gebrauchten Kartons!) Spielzeuge nur mit Edelstahlverschlüssen (kein Zink), neue Korkstückchen, nur saubere Papierkügelchen. KEINE Plastikteilchen oder Spiegel.
ZUSAMMENLEBEN
Haben Sie GEDULD und zeigen Sie VERSTÄNDNIS. Bestrafen Sie NIE Papageien, auch nicht durch Härte, Schläge oder Futterentzug. Schreien Sie sie NIEMALS an. Sperren Sie sie NIE in einen dunklen Raum. Suchen Sie sich Unterstützung. Melden Sie sich bei anderen Papageienhaltern oder beim Tierschutz. Hier bekommen Ihre Papageien und Sie HILFE!